Augensingen

Micha, der mit den Augen singt

Über das Buch

Augen geboren aus Erinnerungen und Träumen

Es ist die Lebensgeschichte eines Nobodys (und warum auch nicht?). So glaubhaft und so ehrlich (man kann es gut nachvollziehen) und niemals so seelenlos/so textlich verletzend oder so herzlos wie viele Machwerke in der heutigen Zeit. Es geht um die Dinge des Lebens, die uns Alle betreffen. Ein Typ, der sich niemals über den Leser stellt und sich mehrmals aus dem Off eins in die Fresse haut, denn wir haben nun mal unsere Fehler. Nebenbei läuft die Titelthematik (sein „Augensingen“) als roter Faden chronologisch durch das Geschriebene, die er dann auf den letzten Seiten seiner Glücksbiographie (nach 2-3 Std. besten Entertainments) bis ins letzte Detail, nach jahrelangen Recherchen, aus eigenen Erkenntnissen (und nur diesen) perfekt zu erklären weiß. Seinen Alleingang so völlig gegen den Trend und sein „David gegen Goliath“ Spiel sollte man gelesen haben.

Zweitauflage 2015
Taschenbuchfassung!!!
104 Seiten
9,95 € inkl. gez. MwSt.
Jetzt per Email bestellen (d.jancke@live.de)

Leseproben

Ein bekanntes Gesellschaftsspiel für Zwei (Du siehst mich nicht / Ich sehe dich nicht)

Heute fahre ich U-Bahn. Noch halte ich mit. Mein Gegenüber schaut mich nicht an. Pfeif so ein bisschen vor mich hin. Sie wirkt abgelenkt. Jetzt schnell ein Blick auf sie. Vielleicht achtzehnjährig, mit langen pechschwarzen Haaren. Schönes Näschen, leider mit einem typischen Großstadtpiercing, so völlig verschandelt. Unsere Augenpaare treffen sich. Wie kann so etwas passieren, ich habe doch aufgepasst. Ach schade, unterbreche gerade meine neue Freizeitbeschäftigung, Haltegriffe zählen. Was sie wohl denkt? Wieso mache ich mir Gedanken darüber, ich kenne sie ja gar nicht. Was einem so alles durch den Kopf geht. Noch 8 Stationen.
Wollte mir ja eigentlich eine Zeitung mit vielen Bildern für so einen Notfall kaufen. Verdammt, vergessen! Ob ich sie dann gelesen hätte? Das weiß ich nicht, aber man kann sich so herrlich dahinter verstecken. Noch 6 Stationen.
Nur nicht aufdringlich wirken. Obwohl unterhalten, dass wäre ja nicht verkehrt. Versteht sie das dann auch richtig? Drei Sätze vielleicht? Ach nein, nachher denkt sie: „Was will denn der alte Knacker von mir?“ „Gar nichts! Nur schnell weg und aussteigen.“ Noch 4 Stationen.
Sie errötet. Ich versuche es auch. Das wird mir jetzt alles zu bunt. „Fahrscheinkontrolle!“ Na, endlich eine Abwechslung. Schon wieder vorbei... Mache auf interessiert und gucke in alle Richtungen, mein Nacken wird schon steif. U-Bahn fahren ist so herrlich uninteressant. Überlege, ob ich nicht schon vorher aufstehe, andererseits ist es weiterhin ziemlich voll und ich fühle mich von Spionen umzingelt. Nein, diese Blöße gebe ich mir nicht. Noch 2 Stationen.
Mache die Augen zu, (und durch) tue so, als ob ich schlafe.

Scheiße!!!

Habe meine Haltestelle verpasst.

Prinzessin in dunkelblau (Titel angepasst)

Es war Hochsommer. Ich stand leicht bekleidet in der List, einem Stadtteil von Hannover, an einer Haltestelle und wartete auf meinen Bus. Ganz nah war sie mir, diese hübsche Prinzessin in ihrem zauberhaften blauen Sommerkleid. Mit hellblonden langen Haaren und einer körperlich wohl weißlich nur leicht angedeuteten Darstellung weiblicher Vortrefflichkeit war diese junge Frau wie der fehlende Funke, der den Zustand von schlechter Laune für immer eliminierte. Das Wort Standard wäre ihr wohl nicht gerecht geworden. Eher die Qualität von „wünscht sich jeder Mann“. Ich freute mich mit ihr, denn sie schien glücklich zu sein und lachte, als sie eben das Handygespräch mit ihrem Liebsten beendete. Da kamen sie angetänzelt, die beiden Typen der Marke Gewitterwolke, die mir gleich und nicht nur mir bei strahlendem Sonnenschein die gute Laune verderben sollten.
Gefährte, natürlich versuche ich erlebte Geschichten, vor allen Dingen in deinem Interesse mehr als unterhaltsam zu gestalten und darzustellen. Dieses traurige Kapitel menschlicher Erniedrigung ist aber leider ganz genau so passiert, wie ich es jetzt weiter erzählen werde. Die beiden Tänzer kamen an die Bushaltestelle. Steuerten ohne große Umschweife auf die dunkelblau gekleidete Prinzessin zu und der Linke sagte zu ihr: „Hey Du, willst Du fi... , oder was?“ Lachten sich anschließend eins in Fäustchen nach dieser sprachlich mehr als unfairen „Heldentat“ einer ihnen völlig Fremden gegenüber und gingen ihrer Wege. Zwei ältere Damen in der Nähe wirkten mehr als bestürzt.
Mein Bus kam. Ich stieg ein, fühlte mich aber nicht wohl dabei. Doch ich hatte ja diesen Arzttermin (keine gute Ausrede) und musste weiter. Sah sie noch durch die Fensterscheibe aber der Zauber ihrer gesichtlichen Schönheit war verflogen, denn Tränen der Hilflosigkeit und dieser ohnmächtigen Wut, machten sich breit, als der Bus abfuhr. Wie gerne hätte ich sie damals gleich in den Arm genommen und getröstet, wie kürzlich meine Tochter Christina, als sie Kummer hatte.
Das sind diese Momente im Leben, wo ich mir die Zeitmaschine wünsche und sei es nur für zehn Minuten zurück in die Vergangen­heit, um jeder Frau solche Niederträchtigkeiten von Arschlöchern dieser Art zu ersparen, die sich einen Spaß (wie bitte) daraus machten, anderen weh zu tun. Möchte mich jetzt erst einmal im Namen aller anständigen Männer bei der jungen Dame für das Fehlverhalten zwei uns Gleichgeschlechtlicher entschuldigen. Werde mir außerdem das Tanzduo gleich vorknöpfen und sie in meiner unvergleichbaren schriftlichen Art niedermähen. „Eins kannst du mir glauben, Prinzessin in dunkelblau, die meisten Männer sind eigentlich ganz anders.“

Der Umzug

Das neue Zuhause der Familie Hillmann lag übrigens in einer Gegend, in der die Wahrscheinlichkeit einen Parkplatz zu bekommen, einem Glücksspiel gleich kam. Sich dessen mehr als bewusst hatte Sascha frühzeitig für beide Fahrzeuge, vor dem äußerlich recht schmucken Altbau, am Straßenrand eine größere Fläche in Verbindung mit Halteverbotsschildern gesichert. Diese Vorgangsweise erzählte mir mein Bekannter ließ er sich ein paar Wochen zuvor von der Straßenverkehrsbehörde der Landeshaupt­stadt genehmigen.
Ich hätte mich genauso verhalten, es war schon OK. Nur leider weht in der Großstadt ein ziemlich rauer Wind. Der Kleintransporter eines rücksichtslosen Zeitgenossen stand so unglücklich auf dem ihm eigentlich verbotenen Platz, dass unser Ausweichquartier, hoffent­lich nur kurzfristig, Fußweg hieß. Selbst der Familienwagen passte gerade mal so eben, durch ein sehr geschicktes Einparken von Kerstin, in die verbliebene Lücke davor. So etwas nennt man Glück im Unglück. Als wir nämlich aus dem LKW stiegen, kam eine ältere Dame auf uns zugerast und ließ dabei folgende Wörter über ihre Lippen springen: „Ich habe ihn gesehen, Herr Hillmann, ich habe ihn gesehen. Er ist drüben im Cafe“. Wie ich später von Sascha erfuhr, war jene sehr gesprächige Informantin die Frau Friedrich, seine neue Nachbarin, deren Lebensaufgabe darin bestand von ihrem Fenster aus auffällige Vorgänge der Umgebung zu inspizieren. Unsere freundliche Spionin der Straße beschrieb den Typen der Parkplatz­verletzung wie folgt: „Sah aus wie ein menschlicher Gorilla und ging auch so.“
Jetzt standen wir vor ihm, erkannten Großäffchen zwar sofort, aber trotzdem hatte uns diese Frau „Guck auf die Straße“ einige Informa­tionen vorenthalten...

Über den Autor

Lass dich nicht steuern, sei immer du selbst, denn jeder von uns kann durch eigene Ideen die Welt verändern und sei es auch nur für einen „Augenblick“ Glück.

Augensingen, ein so einmalig generationsübergreifendes Thema, denn es stimmt dich glücklich, hält dich geistig fit, lässt dich jünger wirken, besser aussehen und du bist ewig gut drauf. Einzige Nebenwirkung: eine positive Lebenseinstellung.
- Micha

Als Kind aus den Fünfziger Jahren und aufgewachsen in Hainholz, einem Stadtteil von Hannover, haben etliche Hochs und Tiefs das Leben von Micha geprägt. Er wuchs als eins von 7 Kindern auf, heute ist dies fast unvorstellbar. Während der Vater ein Trinker war zog die Mutter, die sicher zu gut für diese Welt war, die Kinder alleine auf. Im Sommer 2007 fing Micha inspiriert durch das beginnende Augensingen an zu schreiben. Nach knapp 6 Jahren war sein schriftliches Wirken und Anliegen komplett, denn seine Glücksbiographie war für ihn vollendet.

Impressum

Inhaltlich verantwortlich

Michael Jancke
Ahltener Straße 55
31275 Lehrte